Die echten Tübinger Stühle wurden natürlich einst in der Stuhlfabrik Friedrich Schäfer in Tübingen produziert.

Heute befindet sich in dem ehemaligen Fabrikgebäude das LTT.

Reklamemarke der Stuhl- und Möbelfabrik Tübingen Fr. Schäfer.

Briefkopf einer Rechnung aus dem Jahr 1910.

Angebot der Stuhl- und Tischfabrik Fr. Schäfer aus dem Bauwelt-Katalog von 1940.

Neben den "Original-Tübinger-Stühlen" wurden auch die "Schneckstühle" von Prof. Adolf Gustav Schneck beworben, welcher als deutschen Architekt, Möbelbauer und
Hochschullehrer den Zeitgeist des Bauhauses und damit den
Stil des Neuen Bauens in das Lieferprogramm miteinbrachte.

Diebenger Stuhl?

Natürlich haben die hier abgebildeten Stühle nichts mit der Tübinger Stuhlfabrik Schäfer zu tun. Sondern dabei handelt es sich lediglich um alte Holzstühle, welche etwas aufgearbeitet wurden.

Der Bezug zu Tübingen wird durch die neuen Dekore hergestellt und daher die Bezeichnung "Diebenger Stuhl".
Im Dialekt sagen die Schwaben zu Tübingen kurz Diebenga und daraus entstand der Diebenger Stuhl als Bezeichnung für einen (ent)sprechenden Stuhl.
Ein Stuhl auf dem man etwas lesen kann, was man jedoch nicht mehr lesen kann wenn man darauf sitzt.


Diebenger Stühle sollten also nicht mit den Tübinger Stühlen aus der ehemaligen Stuhlfabrik Schäfer verwechselt werden, haben jedoch immer unverwechselbar ein Motiv mit Bezug zu Tübingen.


Diese Motive entstammen alten Drucksachen welche einen Bezug zu Tübingen haben und im Transferdruckverfahren aufgebracht werden.

Wie dieser Transferdruckverfahren funktioniert wird hier recht gut erklärt.

Die Firma Eduard Stehle KG, kurz der "Eisenstehle" befand sich in
Tübingen in der Neckargasse 23 und 27, zusätzlich gab es Lagerhäuser
beim Güterbahnhof und in Dusslingen.

Im Sortiment der Firma gab es in den 1920er Jahren:

Eisenwaren - Schrauben aller Art, Stifte, Nieten, Drähte, Drahtseile, Ketten, geschmiedete Hufnägel, Griffe und Stollen usw.

Baubeschläge - Türschlösser, Türbänder usw., Kaminreinigungsgestelle, Grubendeckel, Dachfenster

Möbelbeschläge - Möbelschlösser sowie sämtliche Schreinerbedarfsartikel

Qualitätswerkzeuge für die Holz- und Metallbearbeitungsbranche

Gasherde, Herde, Ofen, Waschkessel

Garten- und Feldgeräte - Winden, Karren, Schaufeln u. Spaten, Gabeln, Hauen u. Sensen.

Stahlwaren



Ab den 1930er Jahren wurde das Sortiment erweitert:

Haus- und Küchengeräte
- Email- und Aluminium- und Stahl- Kochgeschirre, Holzwaren,
Flurgarderoben, Haushaltswaagen, Backformen, Schleiflackartikel,
Haushaltungsmaschinen, Aluminium - Sportartikel, Fahrtenmesser,
Eisenmöbel, Gartenmöbel.

Glas- und Porzellan -
Gebrauchs- und Zierporzellan, Steingut, Kunstkeramik, Bleikristall,
Geschenkartikel jeder Art, "Weck" - Einkochgläser und Apparate, Jenaer
Glas (feuerfest), Alleinverkauf für "Bavaria" Dampfkochgeräte und
emaillierte Saftbrater.

Grobeisen - T-und Breitflanschträger, Monierrundeisen, Radreife und sonstige Stabeisen, Blankmaterialien, Armaturen.

Waffen und Munition -
Flobert-, Sport- und Jagdflinten, Selbstladepistolen, Schreckschuß- und
Betäubungspistolen, Luftgewehre, Schlagringe, Gummiknüppel,
Schlagruten.

Bleche, Röhren und Stähle



Als Vorlage für diesen Küchenstuhl dienten die hangeschriebenen Rezepte aus einem alten Tübinger Kochbuch.