Presseerklärung des Freundeskreises Pro Uhlandbad im November 2020
Zum Bäderkonzept gibt es immer wieder neue Gesichtspunkte, aber eins bleibt sich gleich: das Uhlandbad wird noch viele Jahre benötigt.
Die Tübinger Bürgerinnen und Bürger und die Tübinger(Innen-) Stadt brauchen das Uhlandbad – jetzt und in Zukunft.
Hier unsere Argumente, warum das Uhlandbad bestehen bleiben muss:
(1) Das Uhlandbad ist unentbehrlich und es funktioniert.
Das Uhlandbad hat sich immer wieder als unentbehrlich erwiesen: in den über 100 Jahren seines Bestehens, in den vergangenen Jahren als zeitweise einziges funktionsfähiges Hallenbad und erneut wieder in der Corona-Zeit. Sollte die notwendige Sanierung des Nordbades aus Fördergründen in nächster Zeit umgesetzt werden, wird das UB außerhalb der Sommermonate wieder den gesamten Badebetrieb stemmen – und das, ohne grundlegend saniert worden zu sein. Wer aus durchsichtigen Gründen immer wieder vom "maroden" Uhlandbad spricht, geht an der Realität vorbei. (In einem maroden Bad dürfte man ja auch überhaupt nicht schwimmen)
(2) Das Uhlandbad wird noch lange Zeit benötigt.
Ganz gleich welche Variante des Bäderkonzepts umgesetzt wird: Das Uhlandbad wird noch viele Jahre benötigt.
(3) Alternativkonzepte müssen ernsthaftgeprüft werden.
Der Freundeskreis hat seit seiner Gründung im Jahr 2019 und vor allem im laufenden Jahr Alternativkonzepte für die Weiter-Entwicklung des UB entwickelt, u.a. durch eigene Entwürfe für zwei Varianten (als Sport-und Gesundheitsbad),und einen studentischen Wettbewerb initiiert, aus dem 10 Entwürfe hervorgegangen sind. Leider haben sich Stadt und Stadtwerke damit bisher nicht ernsthaft auseinandergesetzt. Auch der vom Freundeskreis Pro Uhlandbad erarbeitete Fragenkatalog wurde nur unwillig und lustlos beantwortet (Einwohnerfragestunde des GR am 02.07.2020).
(4) Fördermittel des Bundes bestätigen neue Bedeutung von Bädern.
In der Antwort der Stadtverwaltung wurde unsere Frage nach Fördermitteln verneint, da nur auf Sportstättenförderung bezogen (" Eine Sanierung eines Hallenbades ist über die kommunale Sportstättenförderung nicht möglich"); auf unsere Fragen nach Fördermitteln aus der Stadtsanierung bzw. Städtebauförderung wurde überhaupt nicht eingegangen. Dabei gibt es aktuell allein auf Bundes-Ebene zwei Förderwege, in denen die Förderung von Schwimmbädern prinzipiell möglich wäre: das Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ (SJK) sowie den Investitionspakt "Soziale Integration im Quartier“. Bemerkenswert: Dabei werden jeweils auch Bäder als Teil der sozial-kulturellen Infrastruktur betrachtet - statt im bisher üblichen Schubladendenken (Sportförderung...) - und es wird auch ihre Rolle für die Stadt- und Quartiersentwicklung und für lebendige Stadtzentren angesprochen. Es ist davon auszugehen, dass solche Fördermöglichkeiten in der Städtebauförderung zukünftig mindestens weitergeführt werden.
(5) Ein Uhlandbad mit neuem Konzept ist zukunftsfähig
Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung werden immer wichtiger – im Blick auf eine älter werdende Gesellschaft ebenso wie auf den Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen. Der innenstädtische Handel ist schon seit geraumer Zeit z.B. in Zusammenhang mit Online-Shopping in Schwierigkeiten, diese haben sich durch Corona verschärft. Immer wichtiger werden deswegen über Handel und Gastronomie hinaus zusätzliche Angebote, die Menschen in die Innenstadt bringen und für die Tragfähigkeit der vorhandenen Angebote sorgen.
FREUNDESKREIS PRO UHLANDBAD C/O CORNELIA STOLL, HAUßERSTR. 97, 72076 TÜBINGEN, Email: pro@uhlandbad.de